Zwar informieren sich viele Belgier im Internet, aber zum Kaufen geht man dann doch immer noch gerne in den Laden. Das belegt auch ein Versuch der Verbraucherschutzorganisation Test Achats. Dazu wurden knapp 1.000 Belgier im Alter zwischen 18 und 74 Jahren zu ihrem Kaufverhalten in sechs Produktkategorien befragt. Die Kategorien waren Kleidung, Schuhe, Kleine und Große Elektrogeräte, Smartphones, bzw. Tablets und Computer.
Dabei hat sich gezeigt, dass sich jeder Dritte erst einmal im Internet informiert, entweder auf der Seite des Herstellers oder des Händlers oder auf Bewertungsportalen. Aber: Wenn es dann um den Kauf selbst geht, dann bestellen nur acht Prozent im Internet, während 75 Prozent in den Laden gehen. Ähnlich sieht es auch in den anderen Produktkategorien aus.
Anders sieht es bei Smartphones aus, da ist der Anteil der Online-Shopper etwas höher. Das Gleiche gilt für Kleidung. Das liegt wohl an der großen Auswahl im Netz, da können Boutiquen nicht mit dem Online-Angebot mithalten.
Hinzu kommt, dass in den Läden nicht immer alle Farben oder Größen vorhanden sind, und das können Online-Läden leicht in einen Punkt für sich verwandeln. Außerdem kann Ware, die nicht passt oder nicht gefällt, einfach zurückgeschickt werden.
Für die Kaufentscheidung zugunsten des stationären Handels haben die Tester verschiedene Gründe ausgemacht: Je teurer ein Produkt ist, desto eher wollen die Kunden es auch einmal sehen und anfassen. Da reicht ein Foto offenbar nicht, um die Qualität beurteilen zu können. Außerdem wünschen sich viele Kunden auch nochmal eine zusätzliche Beratung durch einen sachkundigen Verkäufer.
Händler beobachten auch, dass Kunden sich ihr Gerät online reservieren, um es dann im Geschäft abzuholen. Vermutlich, um auch ganz sicher zu gehen, das Gerät pünktlich in den Händen zu halten. Beim Versand könnte ja immer noch etwas schief laufen... Ein weiterer Pluspunkt für den traditionellen Handel ist der Kundendienst.
Aber: Auch die reinen Onlinehändler rüsten im Kampf um König Kunde auf. So hat der belgische Elektronikhändler CoolBlue beispielsweise schon Verkaufspunkte eröffnet.
Le Soir/VK