Die Geschworenen sahen es als erwiesen an, dass der 30-jährige Jérémy Pierson im Herbst 2014 die damals 14-jährige Béatrice Berlaimont entführt, eingesperrt und getötet hat. Der Prozess hatte gut drei Wochen gedauert und im südlichen Landesteil für erhebliches Aufsehen gesorgt.
Jérémy Pierson hat die ganze Zeit über kaum eine Miene verzogen. Über weite Strecken wirkte er teilnahmslos. Der Angeklagte hatte kurz vor Beginn seines Prozesses sein Aussehen noch radikal verändert, es schien, als wolle er sich "seriöser" geben.
In schrillem Kontrast dazu standen die Aussagen, die vor Gericht über den Angeklagten gemacht wurden. Häufig fiel das Wort "Psychopath". Am Mittwochabend dann: der Schuldspruch.
In dem Prozess ging es um den Tod von Béatrice Berlaimont. Die 14-Jährige war am 21. November 2014 in Arlon auf dem Schulweg entführt worden. Pierson selbst hatte angegeben, das Mädchen sei ihm freiwillig gefolgt. Zehn Tage später wurde in einem nahegelegenen Waldstück ihre Leiche gefunden. Das Mädchen war stranguliert worden.
Die Verteidigung hatte das als eine Art "Unfall" hinstellen wollen, Pierson hatte Béatrice offenbar so gefesselt, dass die Kordel, die um ihren Hals hing, mit ihren Armen verbunden war. So wollten die Anwälte wohl zumindest verhindern, dass das Gericht eine Absicht festhält, also von vorsätzlichem Mord ausgeht.
Genau das ist doch passiert. Schuldig auf der ganzen Linie. Das gilt auch für die anderen Vorfälle, die neben dem Fall Béatrice behandelt wurden, unter anderem gewalttätige Übergriffe auf zwei weitere junge Frauen. Jérémy Pierson droht jetzt lebenslange Haft.
belga/rtbf/est/rop