Der wallonische Ministerpräsident Rudy Demotte bezeichnet das Vorhaben seines flämischen Amtskollegen Kris Peeters, für Flandern eine Charta zu schaffen, als „alten Wein in neuen Schläuchen“. Als Studiogast in der RTBF-Nachrichtenfrühsendung „Matin Premiere“ sagte er, zur Zeit gebe es anderer Prioritäten.
Mit Blick auf die föderale Regierungsbildung sprach sich Demotte deutlich für Symmetrie zwischen der föderalen Regierung und den Regierungen der Gliedstaaten aus. Auf die Frage, ob er dafür gegebenenfalls einen Wechsel in seiner eignen Regierungsmehrheit auf regionaler Ebene vornehmen würde, gab er eine ausweichende Antwort, schloss einen solchen Wechsel aber auch nicht aus.
In einem offenen Brief in frankophonen Zeitungen hatte sein flämischer Amtskollege Kris Peeters für die Übersetzung des Wortes „Deelstaat“, also Teilstaat, nicht den in Belgien gebräuchlichen Begriff „entité féderée“ sondern den Begriff „Etat féderé“ gebraucht, mit dem Nachdruck auf „Staat“. Demotte nannte diesen Begriff eine Fiktion und blieb bei dem Begriff „entité“. Weder er noch Peeters stünden an der Spitze eines Staates.
belga/fs