Das schwere Unwetter von gestern hat vor allem in den Provinzen Flämisch und Wallonisch Brabant schwere Schäden verursacht. In Diest wurde ein Feuerwehrmann schwer verletzt, als er von einem umstürzenden Baum begraben wurde.
In der Provinz Limburg musste die Polizei nach Blitzeinschlägen zwei Wohnungsbrände löschen. Auf der Autobahn E313 wurde eine Fahrbahn gesperrt, nachdem ein Baum auf die Straße gefallen war.
In der Gegend um Geetbets wütete ein Tornado. Nach Angaben der Feuerwehr werden die Aufräumarbeiten dort mehrere Tage in Anspruch nehmen. In Jodoigne wurden mindestens acht Kinder verletzt, als das Dach einer Sporthalle einstürzte. In der Halle befanden sich etwa 200 Personen.
Der Turm der alten Stiftskirche von Ciney stürzte ein. Auch das Kulturzentrum der Stadt und die Markthalle wurden schwer beschädigt.
In Zaventem führten die Sicherheitsmaßnahmen auf dem Flughafen zu Verspätungen. In Brüssel standen die Tunnels in der Innenstadt unter Wasser. Die E40 Brüssel/Lüttich war in Löwen überflutet. In Tienen wurde die Feuerwehr innerhalb einer Stunde 300 Mal alarmiert. Vielerorts haben die Aufräumungsarbeiten die ganze Nacht gedauert. Stellenweise ist der Verkehr auch heute Früh noch behindert.
Flughafen von Lüttich gestern geschlossen

Auch der südliche Teil des Landes wurde von dem Unwetter heimgesucht. In Dinant, Hannut sowie in Teilen von Huy und Charleroi war die Stromversorgung unterbrochen.
In der Provinz Lüttich wurde gestern sicherheitshalber der Bahnverkehr lahm gelegt. Der Bahntrassenbetreiber Infrabel sprach von Tornado artigen Zuständen. Der Lütticher Flughafen von Bierset wurde zwischen 17:00 und 17:30 Uhr geschlossen. Eine Pipe-Line die den Flughafen mit Kerosin versorgt, wurde durch den Sturm beschädigt.
Die in Lüttich vor dem Kongresspalast geplante Feier zum französischen Nationalfeiertag ist gestern Abend dem Unwetter zum Opfer gefallen. Die Stadt Lüttich musste die Konzerte und Feierlichkeiten absagen. Allerdings wurde am späten Abend das Feuerwerk gezündet.
In der Provinz Luxemburg hielt sich der Schaden weitgehend in Grenzen. In Bertrix sind rund 40 Bäume auf Straßen gestürzt. In Bouillon wurde ein Mann von einem Baum in seinem Auto eingeklemmt.

Ein Lastwagenfahrer erlitt an der belgisch-französischen Grenze schwere Verletzungen, als ein Baum auf sein Fahrzeug fiel.
Auf dem Brüsseler Nationalflughafen mussten Reisende Verspätungen von einer halben Stunde in Kauf nehmen.
Unwetter verursacht in Ostbelgien kaum Schäden
Anders als in weiten Teilen des Landes hat die Sturm- und Gewitterfront gestern in Ostbelgien nur wenig Schaden angerichtet.
In Manderfeld hat ein Baum ein Dach schwer beschädigt. Die Feuerwehr von Büllingen musste einige Straßen von Bäumen befreien.
Verkehrsbehinderungen durch umgefallene Bäume gab es auch in anderen Gemeinden Ostbelgiens. In Andler wurde das Dach von einem landwirtschaftlichen Betrieb zum Teil abgedeckt.
sh/mz/as/belga/vrt - bilder:belga