Fast auf den Tag genau vor drei Jahren tauchten die ersten Soldaten in den Straßen auf. Unmittelbarer Auslöser war die Aushebung der Terrorzelle von Verviers und indirekt wohl auch der Anschlag auf die französische Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo in Paris am 7. Januar 2015.
Seither ist die Armee quasi durchgehend an der Heimatfront im Einsatz. Erst waren es statische Missionen zur Bewachung von sensiblen oder strategischen Gebäuden. Inzwischen sind die Patrouillen mobiler geworden. In der Zeit nach den Anschlägen zwischen März und November 2016 wurden über 1.800 Soldaten gleichzeitig eingesetzt. Im Moment sind es um die 1.000 Mann. Und vielleicht werden es bald noch weniger sein.
Der Nationale Sicherheitsrat kommt am Montagnachmittag zusammen. Die wichtigsten Minister der Föderalregierung werden dann mit Vertretern der Sicherheitsdienste über die Bedrohungslage beraten. Und Beobachter wollen nicht ausschließen, dass der Antiterror-Stab OCAM dabei eine Senkung der Terrorwarnstufe empfiehlt, von jetzt Niveau drei auf dann Niveau zwei. Wahrscheinlich würde Stufe drei in dem Fall aber nach wie vor punktuell für gewisse sensible Gebäude bzw. Einrichtungen gelten, sprich: Die Soldaten würden wohl nicht ganz verschwinden. Ohnehin würde der Abzug schrittweise erfolgen...
Roger Pint