In Belgien sind 8,1 Prozent der Jungen zwischen fünf und 19 Jahren fettleibig. Bei den Mädchen sind es 5,8 Prozent. Das geht aus einer Statistik des Wissenschaftler-Netzwerks NCD-RisC aus dem Jahr 2016 hervor.
In den Nachbarländern liegt die Fettleibigkeit bei Kindern und Jugendlichen höher, vor allem in Deutschland. Dort sind 11,2 Prozent der Jungen und 6,9 Prozent der Mädchen fettleibig.
Auch Frankreich (8,9 Prozent der Jungen und 7,3 Prozent der Mädchen), die Niederlande (8,5 und 5,7 Prozent) und Luxemburg (10,6 Prozent und 6,3 Prozent) schneiden schlechter ab als Belgien.
Besser als Belgien schneidet nur die Schweiz ab - mit Werten von sieben Prozent bei den Jungen und 4,6 Prozent bei den Mädchen. In Österreich sind es 11,3 Prozent der Jungen, bei den Mädchen 6,1 Prozent.
Schlusslicht in Europa sind Spanien (12,9 und 8,2 Prozent) und Italien (14,5 und 10,4 Prozent).
China "holt auf"
Europa bleibt weit von den Werten der USA entfernt. Dort waren 2016 fast ein Viertel der Jungen (23,3 Prozent) und jedes fünfte Mädchen (19,5 Prozent) fettleibig.
Einen besonders starken Anstieg der Fettleibigkeit bei Kindern verzeichnet China. Dort sind mittlerweile 15,4 Prozent der Jungen und 7,1 Prozent der Mädchen betroffen. Im Jahr 2000 waren es noch 2,8 und 1,2 Prozent.
In Indien sind nur 2,4 der Jungen und 1,6 Prozent der Mädchen fettleibig.
Auch die Werbung schuld
Die Weltgesundheitsorganisation WHO rät zu mehr Obst und mehr Sport. Aber auch die Werbung ist nach Ansicht der WHO für die Entwicklung verantwortlich. Werbung für Süßwaren, Junk-Food oder auch Bier müsste demnach stärker eingeschränkt werden.
Bier mache besonders dick. Das trage womöglich zum steigenden Gewicht vieler Erwachsener, aber auch vieler Jugendlicher bei. Die WHO empfiehlt mehr Schulsport sowie eine Stadt- und Verkehrsplanung, die Laufen, Fahrradfahren und sportliche Freizeitbeschäftigung fördert.
Auch nach Ansicht der Verbraucherorganisation Foodwatch trägt die Lebensmittelindustrie eine Mitverantwortung für Übergewicht und Fehlernährung bei Kindern, da sie fast ausschließlich unausgewogene Produkte für Kinder vermarkte, etwa Süßigkeiten oder salzig-fettige Snacks.
who/dpa/est/km