Der Haushalt ist nicht ausgeglichen. Er sieht ein Defizit von 217 Millionen Euro vor. Die Opposition kritisierte allein diese Tatsache nicht. Denn immerhin sind das 100 Millionen Euro weniger Defizit als noch im laufenden Jahr. Außerdem fällt das neue Defizit um ebenfalls 100 Millionen Euro geringer aus, als es der Fahrplan hin zu einem ausgeglichenen Haushalt vorsieht.
Gute Arbeit also, könnte man meinen. Doch die Opposition aus PS, Ecolo und PTB prangerte trotzdem an: Die Regierung habe sich den Haushalt schön gerechnet. Denn der Rechnungshof wäre zu anderen Zahlen als die Regierung gekommen. Der Rechnungshof kommt nicht auf ein Minus von 217 Millionen Euro im neuen Haushalt, sondern auf ein Minus von knapp 360 Millionen Euro.
Crucke rechnet anders
MR-Haushaltsminister Jean-Luc Crucke wies diese Kritik auch am Mittwoch wieder zurück. Er habe schon vorausgeschaut und im Haushalt miteingerechnet, dass einige Kredite, die normalerweise für das Funktionieren öffentlicher Verwaltungseinheiten vorgesehen und mit in den Haushalt eingerechnet sind, im kommenden Jahr nicht in Anspruch genommen werden.
Crucke ist der erste Haushaltsminister, der eine solch ungewöhnliche Berechnung in der Wallonie anwendet.