Der Staatsanwalt forderte am Montag die Ausführung des Europäischen Haftbefehls. Der zugrunde liegende Vertrag listet 32 Straftatbestände auf, darunter aber nicht Straftaten wie "Aufwiegelung" und "Rebellion". Darauf wiesen am Montag die Rechtsbeistände der Autonomisten hin. Sie äußerten auch Zweifel, dass bei einer Auslieferung die Rechte ihrer Mandanten in Madrid gewahrt würden.
Puigdemont kam mit vier weiteren ehemaligen Ministern des katalanischen Kabinetts. Die spanische Justiz hat europäische Haftbefehle gegen sie erlassen. Ihnen wird unter anderem Rebellion, Aufruhr und Veruntreuung öffentlicher Mittel vorgeworfen. Die Region Katalonien hatte Ende Oktober einseitig ihre Unabhängigkeit erklärt.
Die fünf Politiker hatten sich nach der Unabhängigkeitserklärung Kataloniens Ende Oktober nach Belgien abgesetzt. Ihnen drohen in Spanien langjährige Haftstrafen. Die Beschuldigten sind in Belgien unter Auflagen auf freiem Fuß.
Ankunft mehrerer Tausend Puidgemont-Sympathisanten
Unterdessen bereiten sich in Flandern Aktivisten der "Vlaamse Volksbeweging" auf die Ankunft mehrerer Tausend Puidgemont-Sympathisanten aus Katalonien vor. Sie haben ihnen versprochen, bei ihnen wohnen zu können, um Puidgemont zu unterstützen.
Die flämischen Aktivisten haben auch zu Geldspenden aufgerufen, auch, um sich an der Zahlung von Kautionen zu beteiligen.
Am Donnerstag sind in Brüssel Solidaritätskundgebungen für Puigdemont geplant.
Sechs der insgesamt acht in Spanien festgenommenen Ex-Minister der abgesetzten Regierung dürfen auf Kaution auf freien Fuß, vier andere führende Autonomisten bleiben in Untersuchungshaft, so entschied es das Oberste Gericht in Madrid.
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