Test-Achats hat bei 50 Online-Apotheken immer die gleichen zwei getrennten Bestellungen - zehn abschwellende Nasensprays sowie ein entzündungshemmendes Medikament und ein Nahrungsergänzungspräparat - aufgegeben. Das erschreckende Ergebnis: Nur sechs haben die Bestellungen so ausgeliefert, dass es nichts zu beanstanden gab.
Das größte Problem: die mangelhafte Aufklärung über Risiken. Bei den Nasensprays haben zwar 38 Apotheken wie gewünscht geliefert, aber nur zehn davon haben auf die Risiken hingewiesen. Wenn man das Spray über einen längeren Zeitraum benutzt, kann es abhängig machen. Außerdem kann die Nasenschleimhaut dauerhaft Schaden nehmen.
Das Ergebnis der zweiten Bestellung ist eigentlich noch erschreckender. Sie war mit dem Hinweis versehen, dass die Bestellerin schwanger ist. Doch auch hier haben 25 Apotheken anstandslos geliefert - also auch ohne Hinweis auf mögliche Komplikationen, die sich daraus ergeben können für das Ungeborene und die Mutter.
Auch in Sachen Beratung kommt Test-Achats zu einem vernichtenden Urteil. Informationen zur Einnahme von Medikamenten findet man auf den Internetseiten der Apotheken eher selten, ebenso wie Hinweise auf mögliche Nebenwirkungen. Und auch bei der Lieferung sind diese Informationen nicht umfassend beigelegt
Die Verbraucherschützer sind echt sauer und sagen ganz klar: Das kann nicht sein. Test-Achats will sich jetzt an Gesundheitsministerin Maggie de Block wenden. Denn es ist ja geplant, dass man in Zukunft auch rezeptpflichtige Medikamente online bestellen kann, und da sagen die Tester "unter den Bedingungen auf keinen Fall".
belga/testachats/sh