Im Gegenteil, generell sind die Bierpreise in Belgien in den letzten Jahren gestiegen - durchschnittlich um 14 Prozent. Ein Kasten Bier ist um 23,5 Prozent teurer geworden, eine Dose Bier um elf Prozent.
Belgien hat die Akzisen (die Steuern auf alkoholische Getränke) in den letzten Jahren erhöht. Und das schlägt sich dann natürlich auch auf die Bierpreise nieder. Doch das ist wahrscheinlich nicht der Grund, weil auch unsere Nachbarländer wie Frankreich und die Niederlande ihre Akzisen erhöht haben. Nur in Deutschland blieben sie gleich.
Zwei Gründe für das teurere Bier in Belgien
Zum einen sind die Herstellungskosten für Bier in Belgien stärker gestiegen als anderswo, und die Hersteller haben dies an die Kunden weitergegeben. Zum anderen ist der belgische Biermarkt zwar sehr sehr vielfältig, aber der Wettbewerb nicht so stark. Es gibt zwar immer mehr kleine Brauereien, die haben aber vergleichsweise nur einen sehr kleinen Marktanteil.
Die drei Brauereiriesen AB Inbev, Alken Maes und Duvel Moortgat teilen sich insgesamt 62 Prozent des Marktes. Und erhöht einer seine Preise, ziehen die anderen gleich nach.
Und die Biere der kleinen Brauereien richten sich eher an Bierliebhaber, die da nicht so preissensibel sind. Ein besonderes Bier darf dann auch gerne mal etwas kosten. Deshalb sind die Preise höher.
Für die Brauereien ist allerdings die Rentabilität nicht so stark gestiegen wie der Bierpreis. Andererseits ist die durchschnittliche Bruttogewinnmarge mit 22 Prozent fast viermal höher als im Lebensmittelsektor allgemein. Und auch ein gutes Stück höher als bei den Brauereikollegen in Frankreich, den Niederlanden oder Deutschland.
Bierbrauen ist in Belgien also immer noch ein lohnendes Geschäft.
soir/vkr