Nach China wächst auch in Indien eine kaufkräftige Mittelschicht heran. Von den 1,3 Milliarden Indern verreisen jedes Jahr rund 20 Millionen in alle Welt, vornehmlich nach Europa. 120.000 von ihnen kommen jedes Jahr nach Belgien. Ein Wachstumsmarkt, der ausbaufähig ist.
Seit Sonntagabend ist die belgische Delegation rund um König Philippe und Königin Mathilde in Neu Delhi. Am Morgen traf Königin Mathilde mit Vertretern der zehn größten indischen Tourismusagenturen zusammen. Diese Art von Werbung öffne Türen, sagt Dominique Andre von dem Wallonisch-Belgischen Tourismusverband WBT.
In vielen Ländern werden Monarchen richtig verehrt. Wenn wir hier mit dem König und der Königin erscheinen, ist das wie eine Art Qualitätsauszeichnung für uns. Auch wenn die indischen Tourismusanbieter auch nur rund zehn Minuten mit der Königin zusammen gekommen sind, war es für sie beeindruckend. Davon werden sie berichten – und das ist sehr wichtig für uns.
Alles laufe über den persönlichen Kontakt, fügt der flämische Kollege von Flandern Tourismus hinzu. Seit zehn Jahren ist Flandern mit eigenen Tourismusvertretungen in Neu Delhi und Mumbai vor Ort. Vornehmliche Zielgruppe: Geschäftsreisende, die bis zu drei Mal mehr für eine Übernachtung ausgeben als Freizeit-Touristen.
Die Chancen, den Markt auszubauen stehen also gut: Seit Mai bietet Brussels Airlines pro Woche fünf Direktverbindungen Mumbai-Brüssel an. Auch eine Verbindung Brüssel-Neu Delhi ist in Planung.
Simonne Doepgen