Es geht um den Eierproduzenten Pyfferoen und im speziellen einen seiner Standorte in Wingene in Westflandern mit 170.000 Legehennen. Dort werden Eier aus Bodenhaltung produziert. Wahrscheinlich handelt es sich aber um Etikettenschwindel. Pyfferoen hat eine Betriebsgenehmigung für fünf Ställe für Bodenhaltung. Doch wie es aussieht, sind die Hühner immer im Käfig und kommen nie raus, so wie es eigentlich vorgesehen ist.
Laut Animal Rights sind die Käfigtüren ständig geschlossen, Zehntausende Tiere liegen dort übereinander gestapelt, es gibt weder Tageslicht noch frische Luft. Das heißt, die Tiere sind 24/24 Stunden ungesunder bakterienreicher Stalluft ausgesetzt. Das alles ist gegen die Vorschriften zur Bodenhaltung, in der die Tiere ausreichend Freifläche haben müssen, auf der sie sich für einen gewissen Zeitraum am Tag frei bewegen können
Der Gesundheitszustand der Tiere ist laut Animal Rights, die sich ja heimlich umgeschaut haben, erbärmlich. Tote Hühner, oder mit krankem Fell, mit Geschwüren, festgeklemmte sterbende Hühner, Hühner mit Brüchen oder Hühner, die so krank sind, dass sie sich nicht mehr bewegen können. Exkremente überall, auch die Tiere seien damit beschmiert. Zusammengefasst kann man, insofern die Vorwürfe stimmen, von Tiermisshandlung sprechen.
Kontrolle ohne Auswirkungen
Pyfferoen war vor einem Jahr von den Behörden kontrolliert worden. Obwohl die Kontrolle tagsüber stattfand, waren die Käfige geschlossen. Zwölf Gesetzesübertretungen wurden festgestellt und das Unternehmen musste versprechen, alles in Ordnung zu bringen. Eine Nachkontrolle gab es nicht. Resultat: Es hat sich wohl nichts getan.
Discounter Lidl hat die Eier schon aus den Regalen genommen und die Lieferungen gestoppt. Der flämische Minister für Tiergesundheit Ben Weyts hat ein Inspektionsteam nach Wingene geschickt und den Agrarsektor dazu aufgerufen, mehr gegen solche Zustände zu unternehmen. Sonst werde es solche Bilder immer wieder geben.
morgen/vkr