Für den Besuch der belgischen Delegation, zu der auch Außenminister Didier Reynders, die Ministerpräsidenten der Wallonie, Flanderns und der Region Brüssel Hauptstadt gehören, wird das Mausoleum für den Publikumsverkehr geschlossen. Dass die Staatsreise mit einem Besuch des Taj Mahal beginnt ist kein Zufall: Regierungschef Modi hat sich zum Ziel gesetzt, Indiens Tourismus und Traditionen weltweit besser zu vermarkten.
Seit 2014 ist Modi Premierminister. Bis 2019 will er sein Land einer Generalüberholung zu unterziehen: Mit einem neuen Steuersystem, einer Ankurbelung von Industrie und Wirtschaft und mit dem Bau von 100 so genannten "smart cities": Diese intelligenten Städte sollen dank neuester IT ohne Stau auskommen, für saubere Luft und erneuerbare Energien sorgen.
Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg: Mehr als die Hälfte der indischen Bevölkerung besitzt beispielsweise keine Toilette, das Elektrizitätsnetz ist miserabel und politische Spannungen zwischen den mehrheitlichen Hindus und den muslimischen Minderheiten gewinnen mehr und mehr an Bedeutung. Immerhin ist Indien mit 1,3 Milliarden Menschen die größte Demokratie der Welt.
Für die belgische Delegation geht es vor allem darum, Indien als Wachstumsmarkt zu erschließen, Verträge zu unterzeichnen und Kooperationen auf den Weg zu bringen.
Simonne Doepgen/BRF