"Keep in Touch" heißt die neue App, die da ansetzen soll, wo die Kommunikation zwischen den Eltern nicht mehr gut oder eben gar nicht mehr läuft. Tatsächlich ist es nämlich so, dass jedes vierte Elternpaar nach der Scheidung nicht mehr miteinander spricht - auch nicht mehr über die Belange der gemeinsamen Kinder. Das geht teilweise sogar so weit, dass Eltern nie wieder eine Entscheidung, die ihr Kind betrifft, gemeinsam fällen.
"Keep in touch" hat verschiedene Funktionen, zum Beispiel ein Kalender, in dem alle Familienmitglieder - also Eltern und Kinder - wichtige Termine und Absprachen eintragen können, die dann auch für die anderen aus der Gruppe zugänglich sind. Dann gibt es noch eine Chatfunktion, eine Pinnwand, an der jeder aus der Gruppe Fotos und Berichte hochladen kann, und eine Seite mit gesammelten aktuellen Informationen zum Thema Trennung und Scheidung.
Der Vorteil ist ganz einfach, dass alle Mitglieder der Familie, die seit der Scheidung ja nicht mehr unter einem Dach leben, auf dem Laufenden bleiben - insbesondere die beiden Elternteile. Die können sich dann jederzeit informieren über Arzttermine der Kinder, Sportwettkämpfe, Tanzauftritte oder die Ferienplanung - und das ganze zum Nulltarif, denn die App kann man kostenfrei runterladen.
Entwickelt wurde die App von Wissenschaftlern der Universität Antwerpen, die wissenschaftlich an der Frage arbeiten, wie man die Verständigung in geschiedenen Familien wiederherstellen oder vielleicht auch nur verbessern kann. Und diese Forschungsarbeit ist auch noch nicht abgeschlossen: Die Wissenschaftler sammeln weiterhin Daten, auch mit dem Ziel, "Keep in Touch" weiter zu verbessern. Dazu werden die Nutzer der App gebeten, einen Fragebogen auszufüllen - alles anonym natürlich.
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