"Ich bin stolz auf das, was die Katalanen machen", sagte N-VA Staatssekretär Francken in einem Interview mit den Zeitungen "La Libre Belgique" und "La Dernière Heure".
"Die Europäische Kommission hat auf alles spät und zu zurückhaltend reagiert - das finde ich persönlich erstaunlich", sagte Vizepremierminister Alexander De Croo von der OpenVLD in der VRT. Es habe fast einen Tag gedauert, bis ein Kommissionssprecher überhaupt etwas zu den gewalttätigen Vorfällen in Katalonien gesagt habe. Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker habe sich überhaupt noch nicht dazu geäußert. Für De Croo ist das ein Fehler.
Grundsätzlich bedauert er es, dass kaum ein EU-Mitgliedstaat auf die Gewalt in Katalonien vom vergangenen Sonntag reagiert habe. Diese Polizeigewalt sei nun mal mit nichts zu rechtfertigen. Die Regierung Michel habe richtig reagiert mit ihrer klaren Verurteilung.
Diese bedeute auch nicht, dass die Regierung dadurch die Katalanen unterstützt habe. Die Gewalt sei das eine, der grundlegende Konflikt das andere. Hier sieht De Croo Fehler auf beiden Seiten. Die Spanier hätten sich taub gestellt gegenüber den Forderungen der Katalanen nach mehr Autonomie. Die Katalanen hätten ein verfassungswidriges Referendum abgehalten, und damit bewusst provoziert. Der Konflikt jetzt sei "das Ergebnis eines überzogenen Nationalismus auf beiden Seiten", sagte De Croo.
Kay Wagner - Archivbild: Nicolas Maeterlinck/BELGA