"Gewalt kann nie eine Antwort darstellen", schrieb Premier Charles Michel (MR) auf Twitter und fügte hinzu. "Wir verurteilen jede Form von Gewalt und rufen zu einem politischen Dialog auf".
Später brachte Außenminister Didier Reynders (MR) noch einmal die belgische Position auf den Punkt: "Die Gewalt geht zu weit", sagte Reynders. Auf der einen Seite sieht man Menschen, die ihre Meinung zum Ausdruck bringen wollen. Und auf der anderen Seite die Ordnungskräfte, die Gewaltszenen produzieren. Dabei gebe es in solchen Situationen eigentlich nur einen Ausweg: den politischen Dialog.
Parteichefs aus dem Norden und aus dem Süden des Landes schlossen sich dem Appell an. Die Vorsitzenden aller großen Parteien äußerten sich ähnlich wie Michel und Reynders. N-VA-Chef Bart De Wever verurteilte das spanische Vorgehen.
PS-Chef Elio Di Rupo erklärte: "Gleich, wie man zu dem Referendum steht, nichts rechtfertigt die Anwendung von Gewalt, zumal mitten in Europa".
90% für die Unabhängigkeit
Für die Unabhängigkeit haben sich gut 90 Prozent der Wähler ausgesprochen. Das teilte der Sprecher der separatistischen Regionalregierung, Jordi Turull, in der Nacht zum Montag mit.
An der Befragung hätten gut 2,26 Millionen der insgesamt 5,3 Millionen Wahlberechtigten teilgenommen, sagte er.
rop/jp - Foto: Pau Barrena (afp)