Alleine im letzten Jahr waren es zum Beispiel 159 Uniformen bzw. Teile von Uniformen, 31 schusssichere Westen oder auch mal Blaulichter oder Funkgeräte, die als gestohlen gemeldet wurden. Hinzu kommen dann noch rund ein bis zwei Dutzend Westen und Uniformen, die einfach so verschwunden sind.
Die Zahlen betreffen aber nicht nur die Polizei, sondern auch die Armee. Dazu gibt es nämlich nur eine gemeinsame Datenbank. Die gute Nachricht: Die Zahl der vermissten und gestohlenen Gegenstände geht in den vergangenen Jahren zurück. Die großen Städte wie Antwerpen und Brüssel bleiben aber die Hochburgen für Diebstahl bei Polizei und Armee.
Stellt sich nur die Frage, was die Diebe denn mit den Sachen anfangen wollen. Für einige ist das vielleicht nur eine kleine Trophäe. Aber es gibt natürlich auch die berechtigte Sorge, dass solche Objekte genutzt werden, um eine Straftat zu verüben - vor allem dann, wenn es sich bei dem Diebesgut um Waffen handelt. Die werden nämlich anscheinend auch gestohlen, wobei Innenminister Jambon hier keine Zahlen vorlegen konnte oder wollte.
Er berief sich auf eine Statistik zu gestohlenen Waffen allgemein und darin sei nicht vermerkt, ob es sich dabei um Waffen der Polizei oder der Armee oder einer Privatperson handelt. Also genaue Angaben ist Innenminister Jambon hier schuldig geblieben.
Es gibt auch keine Statistik dazu, wie viele Sachen später wieder auftauchen. Aber wenn ein gestohlenes Objekt wieder auftaucht, dann ist es schon möglich es als Polizei- oder Armee-Material zu identifizieren. Es gibt nämlich schon ein Inventar für all diese Arbeitsutensilien.
Die meisten Sachen werden aus den privaten Wohnungen der Beamten oder Soldaten gestohlen - nur einer von vier Diebstählen findet in einem Polizeirevier statt.
Olivier Krickel - Bild: Nicolas Maeterlinck/BELGA