Das Gesetz garantiert Samensendern Anonymität. Nun hat es aber einen Fall gegeben, wo jemand seinen biologischen Vater gefunden hat - mit Hilfe einer kommerziellen DNA-Bank. Dieser Fall hat das Zeug, zum Präzedenzfall zu werden.
Die Organisation "Donor Detectives" hat sich darauf spezialisiert, anonyme Samenspender aufzuspüren. Das soll angeblich nicht so kompliziert sein - im vorliegenden Fall reichten eine DNA-Probe, der Stammbaum der Mutter und ein paar Infos zum möglichen Vater.
Falls also nun die anonyme Samenspende nicht mehr zu garantieren ist, könnten in Zukunft weniger Männer bereit sein, sich auf eine Samenspende einzulassen. Denn sieben von zehn Samenspendern bestehen auf der Anonymität. Demgegenüber steht andererseits das berechtigte Interesse von Kindern, zu wissen, woher sie kommen und wer ihr Vater ist.
Fakt ist: Die bisherige gesetzliche Regelung wackelt, darin sind sich die Fraktionen in der Kammer einig. Aber wie sie das Gesetz neu regeln wollen, darin sind sie sich noch nicht einig. Die Liberalen plädieren für das Beispiel Dänemark, wo Eltern wählen dürfen zwischen anonymer oder nicht anonymer Samenspende.
morgen/sh/km - Bild: EPA