In Belgien gibt es 50.000 Polizisten (Föderale und Lokale Polizei), davon sind 4.000 krank. Das sind acht Prozent. Damit ist der Krankenstand in den letzten vier Jahren um knapp einen Prozentpunkt gestiegen. Er liegt deutlich höher als im Rest der öffentlichen Verwaltung (sechs Prozent).
Zu den Gründen für den Anstieg gibt es unterschiedliche Meinungen. Innenminister Jan Jambon spricht von einer Reihe von Krisen. So mussten und müssen Polizisten ja einspringen, wenn beispielsweise Gefängniswärter streiken. Hinzu kamen zusätzliche Aufgaben im Zuge der Flüchtlingskrise. Wegen der Terroranschläge in Brüssel und anderen europäischen Städten gebe es zudem auch ein Klima der Unsicherheit unter den Beamten.
Die Gewerkschaften sprechen eher von strukturellen Problemen und einer Überalterung in der Belegschaft. Innenminister Jambon will nun in den nächsten Wochen genauer untersuchen lassen, was der Grund für den gestiegenen Krankenstand ist und dann dementsprechend reagieren. Die Gewerkschaften haben dazu schon ihre Unterstützung zugesagt.
sudpresse/okr - Bild: Virginie Lefour/Belga