Es war John Crombez, der Vorsitzende der flämischen Sozialisten SP.A, der den Stein ins Rollen gebracht hatte. In der VRT legte er die Pensionsreform der Regierung dar - und das klang doch in vielen Ohren beängstigend.
Demnach sei es so: Wer über 50 ist und länger als ein Jahr arbeitslos, dessen Pensionsansprüche würden dann auf der Grundlage eines Minimalsatzes berechnet; also nicht mehr in Bezug auf das letzte Gehalt des Betreffenden. Im schlimmsten Fall würde man dadurch bis zu 140 Euro monatlich an Rente verlieren.
Die OpenVLD-Vorsitzende Gwendolyn Rutten wies die Darstellung aber mit scharfen Worten zurück: Lupenreiner Unsinn sei das. Allerdings: Die Pläne gab's tatsächlich. Weil sich die OpenVLD-Chefin aber so klar davon distanziert hatte, musste man nochmal darüber reden. Zumal auch die flämischen Christdemokraten CD&V die Reform ablehnten.
Das Kernkabinett hat jetzt also beschlossen, das Projekt zurückzuziehen. Die erhofften Einsparungen in Höhe von bis zu 50 Millionen Euro sollen jetzt anderswo gefunden werden, etwa bei der Bekämpfung von Steuer- und Sozialbetrug.
Roger Pint - Bild: Siska Gremmelprez/BELGA