Viele Eltern haben einfach Angst und möchten ihre Kinder vor möglichen Gefahren schützen. Eltern wollen nicht, dass ihre Kinder Opfer von Cybermobbing oder Ähnlichem werden. Het Laatste Nieuws hat tausend flämische Haushalte mit Kindern zwischen neun und 14 Jahren dazu befragt.
Die Hälfte der befragten Eltern achtet zum Beispiel darauf, auf welchen Internetseiten die Söhne und Töchter surfen, wie lange sie das tun und ob sie vielleicht persönliche Angaben von sich an Fremde weitergeben.
Manche Eltern gehen sogar so weit, dass sie die E-Mails ihrer Kinder lesen - und zwar heimlich. Vier von zehn befragten Müttern und Vätern geben zu, das Passwort ihrer Kinder zu kennen und hin und wieder ihre E-Mails zu lesen. Manche Eltern checken auch regelmäßig den Browserverlauf des PC's ihres Sprösslings. Andere folgen ihren Kindern auf Social-Media-Seiten.
Het Laatste Nieuws hat einen Pädagogen befragt, der das Bespitzeln für keine gute Sache hält - vor allem, weil es oft heimlich passiert. "Wenn Kinder dahinter kommen, dass ihnen die Eltern nachspionieren", sagt Pedro De Bruyckere, "dann werden sie versuchen, ihre Online-Aktivitäten verstärkt vor den Eltern zu verbergen."
Besser wäre es, sagt De Bruyckere, wenn Eltern offen mit ihren Kindern über ihr Online-Verhalten und die Risiken dabei sprechen. Der Pädagoge weist darauf hin, dass auch Kinder ein Recht auf Privatsphäre haben. Er vergleicht es mit einem Tagebuch, das man früher schrieb und das Mama und Papa auch nicht gelesen haben.
hln/jp - Illustrationsbild: Angelika Warmuth/EPA