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Französische Schriftstellerin Anne Bert will in Belgien sterben

12.09.201712:2212.09.2017 - 17:00
Kerze bei der "Nocturne des Coteaux" in Lüttich
Illustrationsbild: BRF

Die französische Schriftstellerin Anne Bert hat beschlossen, sich in Belgien beim Sterben helfen zu lassen. Kurz vor ihrem selbstgewählten Tod ist sie mit dem Thema an die Öffentlichkeit gegangen. Im französischen Radio sagte Anne Bert jetzt, dass sie gerne in Frankreich gestorben wäre. Doch in Frankreich ist Sterbehilfe zumindest in ihrem Fall weiter verboten. Deshalb bliebe nur der Weg nach Belgien. Damit ist Anne Bert kein Einzelfall.

Die letzte Reise von Anne Bert wird sie nach Brüssel führen. Am Institut Jules Bordet wird die 59-jährige Schriftstellerin von Doktor Dominique Lossignol und seinem Team erwartet. Lossignol ist Spezialist für Euthanasie und Leiter der Ethik-Kommission des Instituts. Er sagt: "Pro Woche bekommen wir etwa eine bis zwei Anfragen aus Frankreich, um etwas zur Sterbehilfe zu erfahren." Die Franzosen wollten dann nicht immer direkt einen Termin haben, um zu sterben. Es seien oft auch Menschen dabei, die lediglich Antworten auf ihre Fragen haben wollten. Fragen, die in Frankreich nicht beantwortet werden.

Denn Frankreich tut sich weiter schwer mit dem Thema Euthanasie. Immerhin: Anfang 2016 trat ein Gesetz in Kraft, dass eine gewisse Art von Sterbehilfe ermöglicht. Menschen im Endstadium ihrer Krankheit können seitdem Ärzte bitten, sie mit Medikamenten in einen künstlichen Tiefschlaf zu versetzen. Die Patienten schlafen dann so lange, bis sie sterben. Schmerzen sollen sie dabei nicht mehr empfinden.

Schlafen, um zu sterben - für Anne Bert war das keine Alternative. Sie leidet an "amyotropher Lateralsklerose", auch Chacrcot-Krankheit genannt. "Das ist eine Krankheit des motorischen Nervensystems", erklärte die Schriftstellerin im französischen Radio France Inter. "Man stirbt vollkommen gelähmt. Ich weiß, dass es in zwei Monaten der Horror sein wird, und in vier Monaten noch schlimmer als Horror. Und danach kommt der Tod."

Um diesem Ende zu entgehen, fährt Anne Bert also nach Brüssel. Ihre Landsleute klärt sie vorher noch auf, wie das geht, Euthanasie in Belgien. Sie sagt: "Man fährt nicht einfach nach Belgien und sagt: 'Guten Tag, ich möchte sterben'. Das ist ein ganzer Prozess. Ich werde von Belgien seit vergangenem Dezember betreut. Und jetzt bereite ich mit meinen Ärzten und der Klinik alles dafür vor, dass ich zum Sterben dorthin kommen kann."

Eine Art Werbung also für Euthanasie, die Anne Bert vor ihrem Tod noch betreibt. Eine Werbung, die man am Institut Bordet lauf Doktor Lossignol selbst nicht betreibt. Werbung mache man nicht auf dem französischen Markt. Man versuche nicht aktiv, Franzosen nach Brüssel zu locken. Vielmehr, so meint er, sollte man sich in Frankreich selbst Gedanken machen, was man an der Situation ändern könne, an dem Gesetz. Das sei nämlich alles andere als ein Ausdruck von Freiheit und Gleichheit.

Denn eine Situation, wie die von Anne Bert, sei erwiesenermaßen untragbar. Schwerkranke Patienten in Frankreich mit einer unheilbaren Krankheit, wie die Schriftstellerin, kämen dann schnell in eine aussichtslose Situation. Denn die Ärzte werden sich weigern, dem Patienten zu helfen, so Lossignol. Sie werden ihm sagen: "Wir werden bis zum Endstadium der Krankheit waren, dann können wir helfen." Unhaltbar, findet Lossignol.

Und so herrscht Einverständnis zwischen Anne Bert und Doktor Lossignol, dass es gut für die Schriftstellerin ist, jetzt bald in Brüssel zu sterben. Zuvor hat Anne Bart noch ein Buch geschrieben. Thema: das Sterben. Es wird erst nach ihrem Tod Anfang Oktober erscheinen.

Am Dienstag hat der Generalobere der Kongregation der "Frères de la Charité"/"Broeders van Liefde", René Stockman, die Entscheidung des belgischen Zweigs bedauert, an der Möglichkeit zur Euthanasie für psychiatrische Patienten festzuhalten.

Die Kongregation leitet in Belgien u.a. 15 psychiatrische Kliniken. Im März hatte der Verwaltungsrat entschieden, Patienten unter strengsten Vorgaben das Recht auf Sterbehilfe zuzugestehen. Am Montagabend bekräftigte das Gremium seine Haltung und erklärte, die Begründung stehe nicht im Widerspruch zur Lehre der Katholischen Kirche.

Dies sieht der Generalobere in Rom anders. Er hatte den Vatikan eingeschaltet, der jetzt entscheiden muss, ob der belgische Arm der "Broeders van Liefde"/"Frères de la Charité" aus der katholischen Kongregation ausgeschlossen wird. (vrt/belga/mh)

Kay Wagner - Illustrationsbild: BRF

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