Nach dem Schlachthof von Tielt, der in den vergangenen Monaten wegen Tiermisshandlung für reichlich Schlagzeilen gesorgt hatte, nun also auch der gar nicht mal so weit entfernte Schlachthof von Izegem nördlich von Kortreijk.
Die Bilder von Animal Rights zeigen Tiere, die mit Stöcken geschlagen und mit Elektroschockern malträtiert werden, oder neben Tieren liegen, die gerade abgeschlachtet werden. Noch lebende Rinder werden an einem Bein aufgehängt, einigen Tieren wird ohne Betäubung die Kehle durchgeschnitten.
Nach Angaben von Animal Rights werden auf dem Schlachthof auch kranke, verletzte und trächtige Rinder geschlachtet. Laut Tierschutzgesetz ist der Transport solcher Tiere verboten. Die Tierrechtsorganisation will die Verantwortlichen verklagen.
Nach der Veröffentlichung der Bilder ließ Minister Weyts den Schlachthof von seinen Diensten untersuchen und ordnete anschließend die Schließung an. "Einerseits zeigen die Bilder natürlich eine vollkommene Missachtung der Achtung des Tierwohls, andererseits sieht man auch, dass die Infrastruktur erhebliche Mängel aufweist. Die beiden Übel müssen aus der Welt geschaffen werden. Aber auch um das Personal müssen wir uns kümmern", sagte Weyts.
Unterstützung für ein hartes Durchgreifen bekommt Weyts von seinem wallonischen Amtskollegen Carlo Di Antonio. Die Entscheidung von Weyts sei richtig. Bei der Aufklärung der Vorfälle müsse völlige Transparenz herrschen.
Der Betreiber des Schlachthofs zeigte sich ebenfalls entsetzt über die Bilder von Animal Rights. Er werde alles tun, damit sich solche Vorfälle nicht wiederholten, heißt es in einer Mitteilung.
vrt/belga/sh/mh/kw - Archivbild: Kurt Desplenter/BELGA