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Ungenutzte Medikamente für die Armen?

31.08.201712:35
Tabletten (Illustrationsbild: Siska Gremmelprez/Belga)
Illustrationsbild: Siska Gremmelprez/Belga

In Belgien werden jährlich mehr als 500 Tonnen Medikamente vernichtet, von denen viele noch einsetzbar wären. Grund ist ein Gesetz, das die Apotheken dazu zwingt, Präparate, die zurückgegeben werden, zu entsorgen. Eine Gruppe von Ärzten appelliert jetzt an die föderale Gesundheitsministerin Maggie De Block, dieses Gesetz zu ändern, damit die Medikamente an Bedürftige verteilt werden können.

500.000 Kilo Pillchen, Zäpfchen, Sirup, Antibiotika, Hustensaft, Ohrentropfen - all das landet hierzulande im Durchschnitt jährlich auf dem Müll, wird vernichtet. Um genau zu sein: Im vergangenen Jahr waren es 520 Tonnen, 2015 sogar 570 Tonnen. Schuld daran ist ein Königlicher Erlass, sagte Dr. David Bouillon in der RTBF - und dieser Königliche Erlass von 2009 verpflichtet die Apotheken dazu, alle Medikamente, die zurückgebracht werden, zu vernichten, ob das Haltbarkeitsdatum überschritten ist oder nicht.

500 bis 600 Tonnen Medikamente, die Menschen helfen könnten, und die eben einfach so entsorgt werden, das sei doch aberwitzig, meint der Arzt. Es gebe mehr und mehr Menschen, die sich Medikamente einfach nicht leisten könnten und die aus diesem Grund eben nicht in den Genuss einer adäquaten Therapie kommen, in dem Moment, wo sie von Nöten wäre.

Hier kollidieren also zwei Gesetze, sagt Doktor Bouillon: Auf der einen Seite die Pflicht, zurückgebrachte Medikamente zu vernichten. Und auf der anderen Seite das gesetzlich verbriefte Recht auf eine angemessene medizinische Versorgung. Und deswegen plädiere er dafür, dass die Gesetzgebung dahingehend abgeändert wird, dass man die Medikamente bedürftigen Menschen zur Verfügung stellen kann.

Doktor David Bouillon ist Mitglied einer Ärztevereinigung, die genau das fordert, eben, dass man zurückgegebene Medikamente denen zur Verfügung stellt, die sie sich nicht leisten können. Die Gruppe hat sich in dieser Sache auch schon schriftlich an die föderale Gesundheitsministerin Maggie De Block gewandt.

Dass Präparate, die Menschen helfen können, vernichtet werden, das findet David Bouillon in jedem Fall skandalös, revoltierend. Und Einwände lässt er da auch nur sehr bedingt gelten. Etwa die Kritik des Allgemeinen Pharmazeutischen Verbands, APB. Die Dachorganisation der Apotheken sieht ein Problem darin, dass eventuell schon gebrauchte oder geöffnete Präparate wieder an einen Patienten gehen. Wer das tue, der verstoße zudem gegen diverse Gesetze, heißt es da.

"Wissen Sie", antwortet Doktor David Bouillon, "ich bin Arzt, ich weiß auch, worum es hier geht". Man müsse wissen: Viele der zurückgebrachten Präparate, die seien quasi neu. Er könne ja verstehen, dass es da Bedenken gebe, etwa mit Blick auf die Lagerung oder die Rückverfolgbarkeit der Medikamente. Er aus seiner Sicht sei aber eben mit der harten Wirklichkeit konfrontiert, in der Menschen ohne die nötige Therapie leben müssten.

Ein klares Dilemma also, in der gesetzliche Auflagen, die nachvollziehbar sind, mit Menschenrechten kollidieren. Oder, wie es die Zeitung De Morgen formuliert: Hier liegen die Begriffe "sozial" und "illegal" ganz nah beieinander. Eine Sprecherin von Gesundheitsministerin Maggie De Block räumt auch ein, dass es ganz einfach nicht akzeptabel ist, dass Medikamente vernichtet werden. Die Idee einer "sozialen Apotheke" sei aber rechtlich gesehen schwierig bis unmöglich umzusetzen.

Für die Gesundheitsministerin ist es deshalb auch wichtiger, dass Problem quasi an der Wurzel zu bekämpfen, also: Patienten und auch Ärzte zu einem bewussteren Umgang mit Medikamenten zu ermuntern. Das Problem der Menschen, die kein Geld für Medizin haben, würde damit aber freilich nicht gelöst...

Roger Pint - Illustrationsbild: Siska Gremmelprez/BELGA

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