Wie die Zeitung "Het Laatste Nieuws" aus einem internen Dokument zitiert, ist es das erste Mal, dass so junge Kinder scheinbar unter dem Einfluss einer extremistischen Strömung stehen.
Der Zeitung zufolge beschreibt das Dokument aus der Schule von Ronse unter anderem, wie Kinder während der Spielpause Verse aus dem Koran zitieren, freitags aus religiösen Gründen nicht zur Schule kommen oder sich weigern, die Hand zu geben.
Der Bericht führt demnach auch Beispiele an, wo Kinder Morddrohungen gegen andere Kinder aussprechen, die sie als "Ungläubige" bezeichnen.
Sturm im Wasserglas
Der Direktor des Kindergartens nennt die Berichte "einen Sturm im Wasserglas". Das interne Dokument liste Beobachtungen von 4 Kindergärtnerinnen aus den letzten Jahren auf. Es gehe um sechs Kinder aus drei Familien, die der Polizei bekannt seien. Das sei ein Prozent der Gesamtzahl der Kinder.
Die Auflistung sei zudem geschehen, um das laufende Präventionsprogramm zu verbessern. Kleine Kinder sagten oft Sachen, die sie nicht begreifen, fügte er hinzu. Er frage sich, wie das interne Papier die Schule verlassen habe.
Zuvor hatte sich eine Sprecherin des katholischen Unterrichtsnetzes zu Wort gemeldet. Es gebe keine Hinweise, dass das Phänomen verbreitet sei. "Radikalisierte Kleinkinder" , das sei Unsinn. Kleinkinder würden Sachen übernehmen, die sie hören oder sehen. Das sei "in gewissem Sinne normal", so die Sprecherin wörtlich.
In Flandern wurde im vergangenen Jahr ein Projekt im Kampf gegen Radikalisierung in den Schulen gestartet. Seitdem wurden in über 480 Fällen Probleme in Schulen festgestellt.
belga/cd - Foto: Dirk Waem/Belga