Belgien beim Wirtschaftswachstum Schlusslicht in der Eurozone, und sogar Schlusslicht in der gesamten EU: Die Nachricht könnte beunruhigen. Tut sie aber nicht. Die Wirtschaftszeitung L'Echo nennt am Donnerstag die Gründe dafür.
Grund eins: Nicht alle EU-Staaten haben ihre Statistiken zum zweiten Quartal 2017 bereits vorgelegt. Estland, Slowenien und auch Griechenland zum Beispiel fehlen noch.
Grund zwei: die aktuellen Bestrebungen der Föderalregierung, die öffentlichen Finanzen zu sanieren. Das sei grundsätzlich zwar gut, würde aber das kurzfristige Wachstum hemmen. Langfristig dagegen werde Belgien von dieser Sanierung profitieren, sagen Finanzexperten.
Grund drei: Auf längere Sicht ist die belgische Wirtschaft so gut gewachsen wie kaum eine andere in Europa. Vergleicht man die Zahlen von 2008, also dem Beginn der Wirtschaftskrise, mit den heutigen Zahlen, so steht Belgien ziemlich gut da. Ein Plus von 7,4 Prozent verzeichnet Belgien, und steht damit zwar hinter Deutschland (plus 10,2 Prozent) als Europas Spitzenreiter, aber noch vor seinen Nachbarn Niederlande (plus 6,6 Prozent) und Frankreich (plus 6,2 Prozent).
Kay Wagner - Illustrationsbild: Yorick Jansens/BELGA