Zwei Wochen nach den Föderalwahlen werden die Bemühungen um die Bildung einer neuen Regierung konkreter. Der vom König beauftragte Informator De Wever hat heute politische Gespräche mit den Parteivorsitzenden begonnen.
Am Vormittag traf er zunächst die Präsidenten der flämischen und der frankophonen Grünen, Wouter Van Besien und Jean-Michel Javaux. Am Mittag sprach er mit Joelle Milquet, der Präsidentin der frankophonen Zentrumshumanisten. Diese wollte sich nicht über den Verlauf der Unterredung äußern und mied die Journalisten.
Der Vorsitzende der flämischen Grünen, Van Besien, meinte nach der Unterredung, die flämischen und frankophonen Grünen würden entweder zusammen in die Regierung oder zusammen in die Opposition gehen. Über mögliche Koalitionen sei bisher aber noch nicht gesprochen worden. Wohl aber legte Groen! eigene Vorschläge auf den Tisch. Um den Staatshaushalt ins Gleichgewicht zu bringen, plädiert die Partei für ein Drittel an Einsparungen, ein Drittel an neuen Einnahmen und ein Drittel an Investitionen.
Für den Ecolo-Präsidenten Javaux ist es noch zu früh, sich auf eine Koalition festzulegen. Er will das Schicksal von Ecolo nicht um jeden Preis an das der flämischen Grünen binden.
Schon an diesem Wochenende will De Wever seine Sondierungsgespräche beenden und König Albert einen Abschlussbericht vorlegen. Erwartet wird, dass dieser dann PS-Chef Di Rupo mit der Regierungsbildung beauftragt.
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