Ursache für den Eklat ist auch ein grundsätzlicher Streit zwischen den Mehrheitsparteien und der Opposition. Die Mehrheitsparteien wollen den Untersuchungsausschuss noch vor der Sommerpause, also vor dem Nationalfeiertag am 21. Juli abschließen. Sie wollen deshalb das Tempo erhöhen und hatten am Mittwochvormittag den Antrag gestellt, im Nachmittag weiterzuarbeiten - auch während der gleichzeitig laufenden Plenarsitzung.
Die Oppositionsparteien hingegen sehen keinen Grund, sich zu beeilen. Das würde einer gründlichen Untersuchung im Weg stehen, sagte Van der Maelen. Allen voran die Sozialisten lehnten dann auch den Antrag ab, am Mittwochnachmittag weiter zu tagen. Und als um 14:00 Uhr die Diskussionen und Anhörungen einfach weiterliefen, schaffte Van der Maelen Fakten, verließ den Saal und ging in die Plenarsitzung.
Die Mehrheitsparteien ließen sich dadurch nicht aufhalten. Die Vizepräsidentin des Ausschusses, die N-VA-Politikerin Sophie De Wit, nahm den Platz von Van der Maelen ein und leitete die Sitzung weiter.
Kay Wagner - Bild: Thierry Roge/BELGA