Die zuständige Richterin in Namur begann den Prozess am Dienstag mit einer ungewöhnlichen Entscheidung: Sie wolle den Prozess nicht als alleinige Richterin betreuen, sagte sie. Dafür sei der Gegenstand des Verfahrens viel zu heikel, viel zu delikat. Eine Kammer mit drei Richtern sei viel besser geeignet, um die Verantwortung eines Urteils zu tragen.
In der kurzen, rein administrativen Verhandlung am Dienstag nahm sie dann noch den Vorschlag eines Terminkalenders entgegen, den die Anwälte von Georges Gilkinet entworfen haben.
Dem ist es wichtig, dass die Sache nicht einfach auf Eis gelegt wird, sondern man sich in Etappen dem Gegenstand nähert. Sein Ziel: Zu verstehen, was die Anwälte von Patokh Chodiev ihm eigentlich im Detail vorwerfen würden. Das wisse er nämlich bis heute nicht.
Dass er überhaupt vor Gericht zitiert werde, wertet Gilkinet als einen Einschüchterungsversuch. Der RTBF sagte er aber, dass ihn das nicht aus der Ruhe bringe. Ganz im Gegenteil: Das stärke vielmehr seine Motivation, mit der Arbeit im Untersuchungsausschuss zur Kasachgate-Affäre weiterzumachen.
Kay Wagner - Archivbild: Nicolas Maeterlinck/BELGA