Das zeigt eine Studie, die in der Zeitschrift „Justice et Sécurité“ des Nationalen Instituts für Kriminalistik und Kriminologie veröffentlicht wurde.
Die Brüsseler Stadtgemeinden, in denen die Kriminalität von jungen Menschen zwischen 18 und 25 Jahren besonders hoch liegt, sind die Gemeinden, die wohl die meisten auch ohne Studie sofort genannt hätten: Molenbeek (10,7 %) und Saint-Josse (10,5%), Anderlecht (10%), Brüssel-Stadt (9,9%) und Koekelberg (8,9%).
Rund zehn Prozent der jungen Erwachsenen haben es dort wegen einer kriminellen Handlung schon mal mit der Polizei oder einem Richter zu tun gehabt. Die genannten Viertel gehören zu den ärmeren der Hauptstadtregion. Die Arbeitslosigkeit unter jungen Erwachsenen ist dort besonders hoch, das mittlere Einkommen der Bürger niedrig, die Zahl der Sozialhilfeabhängigen hoch.
Weitaus geringer ist die Kriminalitätsrate unter jungen Erwachsenen dagegen in den Gemeinden, die allgemein als gut situiert gelten. In Woluwe-Saint-Pierre erreicht die Rate gerade mal 3,1 Prozent. Nur wenig höher liegt sie in Woluwe-Saint-Lambert (3,8%), Uccle (5,2%), Watermael-Boitsfort (5,5%) und Auderghem (5,6%).
Die Autoren der Studie warnen allerdings vor zu schnellen Schlüssen. Zwar sei das Muster zu erkennen: Je höher die Arbeitslosigkeitsrate, desto höher die Kriminalität unter jungen Erwachsenen. Ob das aber tatsächlich an mehr Straftaten liegt oder an einem anderen, stärker pro-aktiven Verhalten der Polizei in vermeintlich benachteiligten Gemeinden, bleibe noch zu erforschen.
Die Studie bezieht sich für ihre Ergebnisse auf Zahlen und Statistiken aus den Jahren zwischen 2008 und 2012 aus den Brüsseler Gerichten.
kw - Bild: Dirk Waem (belga)