Premierminister Charles Michel musste zunächst ein wahres Gewitter über sich ergehen lassen. Ausgerechnet Saudi-Arabien in der UN-Kommission für Frauenrechte! Und das auch noch mit dem Segen der Belgier... Einige Parlamentarier der Opposition bekamen sich fast nicht mehr ein.
Nun, das sei das Ergebnis einer Verkettung unglücklicher Umstände, erklärte Charles Michel. Die Wahl sei kurzfristig angesetzt worden und in der allgemeinen Überstürzung sei es nicht möglich gewesen, den belgischen Standpunkt politisch auszutarieren. "Es gab ein Votum eines Diplomaten - und das könne er nur bedauern", sagte Michel.
Ein unglückliches Missgeschick also, die Folge einer gewissen diplomatischen Routine. Der Vorfall erlaube in keinem Fall Rückschlüsse auf die Überzeugungen seiner Regierung, betonte Michel. Im Gegenteil! Und er habe alle erforderlichen Anordnungen erteilt, damit sich so etwas nicht wiederhole.
Roger Pint - Bild: Nicolas Materlinck/BELGA