Die katholische Kirche in Belgien entschuldige sich für die Art und Weise, wie die Metizenkinder von den katholischen Institutionen zur Kolonialzeit behandelt worden seien, sagte der Bischof von Antwerpen, Johan Bonny, am Dienstag bei einem Kolloquium im Senat.
Zur belgischen Kolonialzeit sind im Kongo, in Ruanda und in Burundi zahlreiche Kinder aus einer Beziehung zwischen einem weißen Mann und einer Afrikanerin entstanden. Damals lebten Farbige und Belgier getrennt, und diese Kinder störten sozusagen die Gesellschaftsordnung.
Viele Kinder wurden nicht von ihren Vätern anerkannt und in religiöse Einrichtungen geschickt. Kurz vor der Unabhängigkeit der Länder wurden hunderte Kinder ohne Zustimmung ihrer Mütter nach Belgien verschleppt und verloren damit jeglichen Kontakt zu ihren afrikanischen Familien. In Belgien wurden sie dann aus "Ausländer" diskriminiert.
Die Vereinigung "Métis de Belgique" ruft den Staat dazu auf, das Leid der Verschleppten und ihre Diskriminierungen anzuerkennen.
belga/cd - Bild: BRF-Archiv