Die Vorsitzende der flämischen Christlichsozialen, Marianne Thyssen, tritt von ihrem Amt zurück. Nähere Einzelheiten zu diesem Rücktritt sollen noch am Abend auf einer Pressekonferenz der CD&V mitgeteilt werden.
Der Rücktritt hat offenbar mit der schweren Wahlniederlage ihrer Partei am 13. Juni zu tun, die ganze sechs Sitze in der Kammer verlor. Dem Vernehmen nach machte sie seither einen sowohl physisch als auch moralisch erschöpften Eindruck.
Thyssen hat angeblich die Absicht, ihr Mandat im Europäischen Parlament wieder aufzunehmen und sich zumindest eine Zeit lang aus der belgischen Innenpolitik zu verabschieden.
Ersten Informationen zufolge wird der CD&V-Vizevorsitzende Wouter Beke die Verhandlungen zur Regierungsneubildung für seine Partei übernehmen.
Marianne Thyssen war vom scheidenden Premierminister Leterme als Spitzenkandidatin der CD&V für die Parlamentswahlen vorgeschlagen worden. Sie war ebenfalls Anwärterin auf das Amt des föderalen Regierungschefs, doch kam dieser Posten durch das schlechte Wahlergebnis ihrer Partei nicht in Frage.
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