In seinem jüngsten Bericht behauptet Myria, Belgien verstoße gegen die Menschenrechte von sogenannten blinden Passagieren, die auf Schiffen in belgischen Häfen entdeckt werden. Hintergrund ist die fehlende gesetzliche Grundlage für solche Fälle. Illegale Bootsflüchtlinge werden an Bord der Schiffe festgehalten.
Das Ausländeramt erklärt sich für nicht zuständig, da die Betroffenen das belgische Staatsgebiet noch nicht betreten hätten. Die Festsetzung der Flüchtlinge ohne die Möglichkeit, diese Entscheidung anzufechten, stellt nach Auffassung von Myria einen Verstoß gegen die UN-Menschenrechtskonvention dar. Laut internationalem Recht gehöre das küstennahe Gebiet sehr wohl zum Staatsterritorium.
Seit 2014 wurden in Belgien 58 blinde Passagiere entdeckt. Meist hatten sie sich im Laderaum versteckt.
b/vrt/sh - Illustrationsbild: Denis Closo/BELGA