Im VRT-Rundfunk bezeichnete Crombez die beiden Regierungschefs als "Dummköpfe" ("sukkelaars"). Anlass für die Kritik war ihr Umgang mit den N-VA-Politikerinnen Zuhal Demir und Liesbeth Homans. Beide hätten nicht entschieden genug auf die Äußerungen von Demir reagiert. Diese habe ihre Behauptungen rein aus Profilsucht in die Welt gesetzt. Mit Politikgestaltung habe das nichts zu tun.
Ähnlich scharf verurteilte am Montag - nach seinem Parteichef am Sonntag - auch Eric Van Rompuy von der CD&V die Äußerungen von Demir. Ein solche Verbalattacke der N-VA gegen einen Partner habe er in seiner langen politischen Karriere noch nie gehört. Die N-VA sei eine rein populistische Partei geworden.
Für Kristof Calvo, Fraktionssprecher der Grünen in der Kammer, ist klar, dass sich die Regierung in einer Krise befindet. Da würden keine Partner mehr zusammenarbeiten, sondern Gegner. Jede Woche gebe es neuen Knatsch, das mache das Regieren unmöglich. Nötige Reformen würden nicht angepackt. Die Kammer solle zu einer außergewöhnlichen Sitzung zusammenkommen, um über diese aktuelle Situation innerhalb der Regierungskoalition zu debattieren.
Die föderale Staatssekretärin Demir hatte den Koalitionspartner CD&V als Moslempartei bezeichnet. Die flämische Innenministerin Homans soll einen Bericht der Staatssicherheit falsch widergegeben haben, um eine Moschee in Beringen schließen zu können.
rtbf/vrt/est/kw - Bild: Laurie Dieffembacq/BELGA