Auf Hände und Arme sollen die Kinder geschlagen worden sein. Sie seien zum Essen gezwungen worden, auch körperlich. Würgen und Erbrechen hätte das Krippen-Personal in Kauf genommen, sich darüber sogar noch lustig gemacht.
Der ONE-Bericht listet noch weiter Missstände auf. So seien bei der Inspektion der Krippe zwei Kinder ohne Aufsicht auf der ersten Etage gefunden worden, andere schlafend eingeschlossen in einem Raum ohne Baby-Phone. Wieder andere Kinder, die noch nicht laufen konnten, hätten viel zu lange in Hochstühlen gesessen. Wenn Kinder weinten oder schrien, seien sie in dunkle Räume oder Toiletten eingesperrt worden.
30 Kinder seien in der Krippe gewesen, maximal 18 hätten es laut Zulassung sein dürfen. Das Personal habe teilweise nicht die nötigen Qualifikationen gehabt.
Die Tageszeitung "La Dernière Heure", die am Mittwoch als erste über die Missstände berichtete, bezeichnet die Einrichtung dann auch als "Horrorkrippe". Sie ist jetzt zunächst für zwei Monate geschlossen. Die Kinder wurden bereits auf andere Krippen der Gemeinde Anderlecht verteilt.
Kay Wagner