Die Entscheidung, die Zahl der künftigen Ärzte und Zahnmediziner regulieren zu wollen, hatte die Föderalregierung bereits vor 20 Jahren getroffen. Der frankophone Teil des Landes hatte sich aber bislang erfolgreich dagegen gewehrt, schon vor Beginn des Studiums ein Auswahlverfahren für die Studienwilligen einzuführen.
Argument: Man könne einen Lebenstraum - nämlich Arzt zu werden - nicht von dem Ergebnis eines einzigen Tages abhängig machen. Dieses Argument wiederholte Hochschulminister Jean-Claude Marcourt vor der Abstimmung erneut. Nur zähneknirschend haben sich PS und CdH deshalb auch zu der Neuerung durchgerungen.
Zweimal im Jahr, im Juli und September, werden also ab 2018 auch an frankophonen Fakultäten Medizinertests abgehalten. In acht Fächern werden Wissen und Kompetenzen abgefragt. Neben den reinen Wissensfächern Biologie, Chemie, Physik und Mathematik sollen auch Fähigkeiten in der Kommunikation, kritischer Analyse, Ethik und Empathie abgefragt werden.
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