Der Schock sitzt vielen in der Region Charleroi immer noch in den Knochen. Am vergangenen 2. September kündigte die Direktion von Caterpillar völlig überraschend die komplette Schließung seiner Niederlassung in Gosselies an. Rund 2.000 Arbeitsplätze gehen verloren.
Zeitgleich wurde die so genannte Renault-Prozedur in Gang gesetzt, die das bei Massenentlassungen vorgeschriebene Prozedere regelt. Phase zwei dieser Prozedur ist jetzt abgeschlossen, ohne dass ein Übernahmekandidat gefunden werden konnte; heißt: Die Schließung ist unvermeidlich.
Doch hat die wallonische Regierung da einen nicht unwesentlichen Erfolg zu vermelden. Es habe die Gefahr bestanden, dass Caterpillar sich weigert, das Gelände abzutreten, sagte der wallonische Ministerpräsident Paul Magnette. Eine Industriebrache wäre für die Region noch schlimmer gewesen. Seine Regierung habe aber Druck ausgeübt, sogar mit Enteignung gedroht. Und das offensichtlich mit Erfolg: Caterpillar werde der Region das Werk überlassen, umsonst.
Das Gelände, das die Region übernehmen kann, umfasst rund 100 Hektar. Der Wert wird inklusive der Infrastruktur auf 500 Millionen Euro geschätzt.
Roger Pint - Bild: Virginie Lefour/BELGA