Die Arbeitnehmer aus den Bereichen Pflege, Kultur und aus Betrieben zur beruflichen Wiedereingliederung demonstrieren gegen schlechte Lohn- und Arbeitsbedingungen. Der sogenannte Dritte Sektor sei chronisch unterfinanziert, beklagen die Beschäftigten. Im Zentrum der Hauptstadt muss wegen der Großdemo am Vormittag mit erheblichen Verkehrsbehinderungen gerechnet werden.
15 Millionen Euro bietet die Föderalregierung zusätzlich für den Nonprofit-Sektor an. „Viel zu wenig angesichts der 500.000 Beschäftigten“, sagen die Gewerkschaften. In Kürze starten neue Tarifgespräche und die Arbeitnehmervertreter sehen schwarz für ihre Branche.
Vor allem in Pflegeberufen herrscht ein großer Fachkräftemangel. Belgienweit sind nach Gewerkschaftsangaben 20.000 Stellen unbesetzt. Doch es gibt kaum Bewerber. Das Problem: Immer weniger Menschen sind bereit, die schlechten Lohn- und Arbeitsbedingungen auf sich zu nehmen.
Der Protest richtet sich aber nicht nur gegen die föderale Ebene. Für die Bereiche Kultur und soziale Wiedereingliederung sind die Teilstaaten zuständig. Vor allem die Wallonie lege den Rückwärtsgang ein, beklagt die CSC. Die Folge: Die Kaufkraft der Nonprofit-Beschäftigten sinkt weiter. Für Ende April planen die Gewerkschaft deshalb eine Demo vor dem Sitz der Wallonischen Regionalregierung in Namur.
Der Protestmarsch am Dienstag zieht quer durch die Brüsseler Innenstadt. Bis zum Ende der Demo, der für 13 Uhr vorgesehen ist, muss mit Verkehrsbehinderungen gerechnet werden.
Alain Kniebs - Bild: Dirk Waem/BELGA