Ob auf dem Bürgersteig, im Park oder im Sandkasten auf dem Spielplatz: Die stinkenden Tretminen sind überall - und ärgern jeden. Aber keiner war’s… Ciney hat den unschönen Hinterlassenschaften der Vierbeiner und deren unbelehrbaren Besitzern den Kampf angesagt: Die Stadt plant den Einsatz von DNA-Tests bei Hundekot. Schließlich kann was bei Kriminellen hilft, auch bei Schäferhund, Labrador, Dackel und Co. funktionieren: die Täter-Identifikation per DNA-Analyse. So könnten Hund und Häufchen einander zugeordnet werden - und die skrupellosen Besitzer müssten endlich zahlen.
"Jeder Hundebesitzer muss sein Tier bei der Stadtverwaltung melden", sagt Cineys Bürgermeister Jean-Marie Chefferet. Anschließend muss jeder Hund eine Speichelprobe beim Tierarzt abgeben. Das DNA-Profil wird dann bei der Gemeinde hinterlegt. Sollten die Stewards einen Hundehaufen entdecken - oder eine "Visitenkarte" wie der Bürgermeister die stinkende Hinterlassenschaft nennt, werden sie eine kleine Probe entnehmen und ins Labor schicken.
Für rund 20 Euro wird der DNA-Test dort durchgeführt. "Neben den Kosten für den Labortest muss man die Kosten für die Errichtung einer Datenbank und das Einsammeln der Hundekot-Proben dazuzählen", sagt Labor-Chef Fabien Grégoire. Die Stadt Ciney hat das bereits ausgerechnet: 40 Euro plus ein Bußgeld von 100 Euro würde sie den Hundebesitzern, die nicht gehorchen, berechnen.
Ciney ist nicht die erste Stadt, die den aufwändigen Weg mit der DNA-Probe im Kampf gegen Hundekot einschlägt: Im italienischen Neapel, in Reims und Béziers in Frankreich und im US-amerikanischen Seattle werde schon länger die Methode mit Erfolg gehandhabt, sagt Bürgermeister Chefferet. In allen Städten, die auf den DNA-Test setzen, sei das Problem mit den unliebsamen Häufchen um 80 Prozent zurückgegangen, so der Bürgermeister.
Eine drastische Maßnahme mit hohem Erziehungseffekt - in Ciney bislang aber noch nicht mehr als eine Idee. Bis dahin also Augen auf - damit der nächste Tritt nicht in den braunen Haufen geht…
Alain Kniebs - Illustrationsbild: Virginie Lefour/BELGA