Die Preise steigen. Spürbar ist das z.B. beim Kauf von Gemüse und auch von Kartoffeln, die innerhalb eines Jahres um über vier Prozent teurer geworden sind. Schuld an dieser Entwicklung ist schlicht und einfach die Natur: Seit Juli vergangenen Jahres gebe es in Belgien eine relative Trockenheit - und aufgrund dessen fallen die Ernten magerer aus.
Ein "Klassiker" unter den Ursachen für steigende Preise, das sind die Energiekosten: Heizöl wurde um über vier Prozent teurer, Erdgas immerhin auch um 2,5 Prozent. Generell könne man aber sagen, dass die Preise - mit einigen wenigen Ausnahmen - in fast allen Bereichen angezogen haben.
Und hier trage auch die Regierung eine Mitschuld, sagt am Dienstag ein Ökonom in der Zeitung Gazet van Antwerpen: Über den Tax-Shift seien die Steuern auf gewisse Produkte und Dienstleistungen angehoben worden, was die Inflation noch befeuere.
Fakt ist, dass die Preise in Belgien schneller steigen als in den Nachbarländern. Das kann auch Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit des Landes haben, weil es hierzulande ja die automatische Indexanpassung gibt. Noch wurde der sogenannte Schwellenindex zwar nicht überschritten. Die Regierung muss aber damit rechnen, dass die Gehälter und Sozialleistungen gegen Mitte des Jahres angehoben werden.
Roger Pint - Illustrationsbild: Jonas Hamers/BELGA