Beamte der belgischen Polizei sollen in Vorkommnisse im umstrittenen US-Gefangenenlager "Guantanamo" auf Kuba verwickelt sein. Ein ehemaliger Gefangener aus Belgien reichte Klage ein. Es ist die erste Klage dieser Art.
"Es ist ein Skandal. Auf Guantanamo wird gegen sämtliche Menschenrechte verstoßen. In dem Lager sind auch Kinder und ältere Menschen. Wir hatten keine Möglichkeit, mit unseren Anwälten zu sprechen, und wir wurden gefoltert. Ich wurde mit Füßen in den Nacken getreten", sagte der ehemalige Gefangene.
Es handelt sich um einen Antwerpener, der Islamische Theologie studiert.
Der Mann war am 11. September in Afghanistan. Er wollte über Pakistan nach Belgien zurückkehren, wurde nach Informationen der RTBF aber von Pakistan an die US-Armee verkauft. Von 2002 bis 2005 war er auf Guantanamo inhaftiert. Seine Klagen wurden von den US-Gerichten abgewiesen.
Jetzt zieht der Mann in Belgien vor Gericht. Seine Anwälte werfen den belgischen Polizisten, die ihn befragt hatten, Mittäterschaft vor. Sie hätten eine Verlängerung der Haft befürwortet und damit zu der unmenschlichen Behandlung beigetragen.
rtbf/km - Bild: epa