"Wenn ich nicht mehr weiter weiß, gründ‘ ich einen Arbeitskreis" - dieser alten Weisheit sind die Beteiligten jetzt gefolgt, nachdem eine erste Gesprächsrunde zur Lösung des Fluglärmstreits in Brüssel ohne greifbares Ergebnis zu Ende gegangen ist. Vertreter der Föderalregierung und der Teilstaaten Flandern und Brüssel haben etwa eine Stunde lang zusammengesessen. Dabei legten sie eine Agenda weiterer Verhandlungsrunden fest und einigten sich letztendlich auf die Schaffung mehrerer Arbeitsgruppen.
Das Ziel: einheitliches Zahlenmaterial. "Zu oft würde mit unterschiedlichen Zahlen argumentiert", beklagt der föderale Verkehrsminister François Bellot - etwa zur Anzahl überflogener Anwohner, zum Gebrauch der Start- und Landebahnen in Zaventem oder der Zahl der zu lauten Flugzeuge. Die Debatte müsse dringend versachlicht werden.
Sechs bis sieben Arbeitsgruppen sollen jetzt mehrmals die Woche bis Mitte März tagen. Dann kommen die Minister wieder zusammen, um nach einer politischen Lösung für den Konflikt zu suchen.
Die Region Brüssel hatte den Lärmschutz verschärft, vorerst verhängt sie aber keine Bußgelder. Flandern bangt um Tausende Arbeitsplätze am Flughafen Zaventem. Und der föderale Verkehrsminister will einen neuen Flugroutenplan vorlegen, um das Jahrzehnte alte Problem ein für alle Mal zu lösen.
vrt/jp/akn - Eric Lalmand/Belga