Eine Suchanfrage, drei Klicks und schon ist die passende Wohnung für die Städtereise gefunden. Über Airbnb lassen sich preiswerte Übernachtungsmöglichkeiten finden. Für die Vermieter ist die Online-Plattform ebenfalls ein Glücksfall: Ohne großen Aufwand lässt sich eine Wohnung tage- und wochenweise vermieten und sorgt so für ein nettes finanzielles Zubrot.
Michel Gobau aus Brüssel vermietet eine Wohnung in der Altstadt für bis zu fünf Personen. Er verdient damit 20.000 Euro im Jahr und zahlt 1.000 Euro Steuern. "Es ist doch normal, dass ich diese Einkünfte an der Steuer angebe", sagt Gobau.
Nicht ganz so enthusiastisch sind aber viele andere Besitzer. Deswegen will der Fiskus alle 12.500 bei Airbnb registrierten belgischen Anbieter nun unter die Lupe nehmen. Ziel sei es herauszufinden, wer nur nebenbei im Netz vermietet und wer das gewerblich und im großen Stil tut, sagt Florence Angelici vom Finanzministerium.
Die Finanzämter prüfen, wer Übernachtungen anbietet, wer dazu Hoteldienste wie Bettwäsche und Frühstück oder sogar Stadtführungen im Angebot hat. All diese Leistungen sind in Belgien steuerpflichtig.
Hilfe bekommt der Fiskus dabei von der Plattform selbst. Sie wird alle Daten an die Steuerbehörden weitergeben. Sprich: Anzahl Übernachtungen und Höhe der Einnahmen, sagt der Sprecher des Finanzministeriums Francis Adyns.
Wer vergessen hat, seine Zusatzeinkünfte anzugeben, muss mit einer Strafe von bis zu 1.200 Euro rechnen und mit einer Verdopplung des Steuersatzes.
Alain Kniebs - Bild: John MacDougall/AFP