Belgiens größter Reiseveranstalter TUI hatte das westafrikanische Gambia vor Kurzem ins Programm genommen - als sonnige Winter-Alternative für das von Krisen geplagte Ägypten. Jetzt muss der Reiseveranstalter seine Kunden überstürzt nach Belgien zurückfliegen. Und zwar auf Anraten des Außenministeriums in Brüssel. Das rät angesichts der sich zuspitzenden Lage in Gambia von nicht notwendigen Reisen in das westafrikanische Land bis auf Weiteres ab.
Zwei Sonderflüge haben die rund 250 belgischen Touristen vorsorglich von Gambia nach Belgien zurückgebracht. Auch die Menschen in Gambia fürchten sich vor Unruhen - immer mehr flüchten ins Nachbarland Senegal. Das hat inzwischen Truppen an der Grenze stationiert und droht damit, in Gambia einzurücken, falls sich der abgewählte Präsident Yahya Jammeh weiterhin weigert, sein Amt abzugeben. Sein Mandat ist um Mitternacht abgelaufen.
Eigentlich war für Donnerstag die Vereidigung des neu gewählten Präsidenten Adama Barrow vorgesehen. Allerdings gilt in Gambia der Notstand. Jammeh regiert das Land seit 22 Jahren und erkennt das Wahlergebnis vom Dezember nicht an.
Alain Kniebs - Bild: Stringer/AFP
Ein weiteres Kapitel in der Afrikanischen Totenklage. Es stellt sich die berechtigte Frage, ob die Unabhängigkeit den afrikanischen Ländern überhaupt etwas gebracht hat. Ich denke nein. War nur zum Nutzen der afrikanischen und europäischen Eliten, die sich ungehemmt die Taschen füllen konnten.
Charles de Gaulle entließ Algerien auch deswegen in die "Unabhängigkeit", weil er eine Überfremdung Frankreichs befürchte. Er meinte, dass sein Heimatort Colombey-les-deux-eglises solle nicht eines Tages Colombey-les-deux-mosquees Grüßen.