In einem Interview, das in den Zeitungen des Verlags Sudpresse erschien, warf Michel dem amtierenden PS-Präsidenten vor, demagogisch aufzutreten und Hass zu schüren, wie dies Extremrechts zu tun pflege. Gleichzeitig nannte Michel seinen Amtsvorgänger verbittert und rachsüchtig.
Stein des Anstoßes war die Äußerung von Di Rupo in seiner Neujahrsansprache am Donnerstag, dass seit dem Zweiten Weltkrieg keine Regierung einen solchen sozialen Kahlschlag betrieben habe wie die amtierende. Die Sozialsicherheit sei durch die Politik der jetzigen Mehrheit ernsthaft gefährdet.
In einer Pressemitteilung rief der PS-Vorsitzende Premier Michel am Samstag dazu auf, Ruhe zu bewahren und sich zu beherrschen. Die Debatte über Themen wie die Sozialsicherheit oder die Regierungspolitik sollte in respektvoller Weise vonstatten gehen, so Di Rupo.
Premierminister Michel sagte währenddessen auf dem Neujahrsempfang der Liberalen am Samstag in Bierges, eine Reform der Sozialsicherheit sei angesichts der demografischen Entwicklung die einzige Möglichkeit, dafür zu sorgen, dass die nachkommenden Generationen ebensogut leben könnten wie die jetzige.
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