Für die Hälfte der wallonischen und Brüsseler Mieter macht die Miete 40 Prozent ihres Einkommens aus. In verschiedenen Städten und Regionen sind die Mieten so stark gestiegen, dass sozial schwächere Familien sich kaum noch eine ordentliche Wohnung leisten können. Laurette Onkelinx wird im Ministerrat eine Gesetzesvorlage einreichen, die es der Regierung gestattet, einen vorübergehenden Mietstopp zu verfügen, wenn die Mieten zu schnell steigen. Nur eine Indexierung soll unter diesen Umständen erlaubt sein. Die Ministerin plant auch die Errichtung eines föderalen Rücklagefonds, in den die Mietkautionen eingezahlt werden sollen. Mit dem Geld aus diesem Fonds könnten die Kautionen für Personen bezahlt werden, die über ein unzureichendes Einkommen verfügen. Während die Vereinigung der Mieter das Projekt der Ministerin als interessanten ersten Schritt begrüßte, übten die Eigentümer scharfe Kritik. Ihr Nationalverband bezeichnete den Plan der Ministerin als Kriegserklärung. Das wahre Problem seien nicht die Mieten, sondern die unzureichenden Einkünfte verschiedener Bevölkerungsschichten. Ein Mietstopp werde das Angebot verkleinern und die Wohnungskrise noch verschärfen.
Onkelinx will Mietstopp
Die sozialistische Vizepremierministerin Onkelinx will eine Gesetzesvorlage hinterlegen, die es der Regierung ermöglichen soll, die Mieten einzufrieren. Der Verband der Hausbesitzer hat bereits ablehnend reagiert.