Dem Politbarometer zufolge erreicht die Open-VLD-Politikerin De Block in einigen Landesteilen nicht mal mehr die Top-3. Mögliche Ursachen für den Popularitätsverlust sind wohl die anhaltenden Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen.
Maggie De Block war lange Zeit so etwas wie die ungekrönte Königin des Landes. In allen drei Regionen stand sie unangefochten auf Platz eins in den Popularitätshitparaden.Das war einmal... In der Wallonie ist De Block mit einem Mal ganz aus den Top-3 des Politbarometers von RTBF und La Libre Belgique verschwunden.
Platz eins belegt jetzt wieder PS-Chef Elio Di Rupo vor Premierminister Charles Michel und dem Shooting-Star im südlichen Landesteil, Raoul Hedebouw, dem Sprecher der kommunistischen PTB. Hedebouw bestätigt damit auch in gewisser Weise die exzellenten Umfrageergebnisse der PTB in der Wallonie, die inzwischen bei 18 Prozent steht.
Zurück zu Maggie De Block, die auch aus der Top-3 in Brüssel herausgefallen ist. In Flandern erreicht sie immer noch Platz 2, hinter dem CD&V-Vizepremier Kris Peeters und vor N-VA-Chef Bart De Wever.
Dass Maggie De Block dermaßen an Sympathien eingebüßt hat, das ist wohl die Folge einiger Entscheidungen und Entwicklungen in den letzten Wochen. Im frankophonen Landesteil gab's die Polemik um die Ärztezulassungen, die sogenannten INAMI-Nummern. Und bei der Haushaltskontrolle wurden erneut Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen beschlossen, obschon De Block das vorher kategorisch ausgeschlossen hatte...
Wenn die PTB als "kommunistisch" bezeichnet wird, dann sollte der BRF den etablierten Parteien mit dem Attribut "kapitalistisch" versehen. Mein Großvater pflegte zu sagen : "Das Feuer ist ein guter Diener, aber ein schlechter Herr. Dasselbe könnte man über die Kapitalismus hörigen Parteien und deren Politiker sagen." Das Politbarometer bedient nur den Boulevard und hat mit investigativer und unabhängiger Pressearbeit nichts zu tun.