Der Angeklagte war Mitglied der inzwischen aufgelösten Islamistenorganisation Sharia4Belgium. Er soll 2013 während seines Aufenthaltes in Syrien einen entführten Mann erschossen haben, dessen Familie kein Lösegeld zahlen konnte.
Ans Licht kam die Sache, weil er seiner damaligen Freundin in einem abgehörten Telefonat von der Bluttat erzählte. In einem späteren Verhör bestritt er die Tat jedoch. Es wird mit einem schwierigen Verfahren gerechnet, da die Beweislage dürftig ist: Es gibt keine Leiche und keine Zeugen, selbst der Name des Opfers ist nicht bekannt.
Der Angeklagte hätte eigentlich schon vor zwei Jahren in dem großen Islamistenprozess gegen Sharia4Belgium vor Gericht erscheinen müssen. Auf Grund der schweren Vorwürfe und seines schlechten medizinischen Zustandes entschieden die Behörden, seinen Fall in einem separaten Prozess zu behandeln.
Das Strafgericht befasst sich auch noch mit dem Mord an einer zweiten Geisel in Syrien. Daran sollen sechs Syrienkämpfer beteiligt gewesen sein. Der 24-Jährige ist als einziger beim Prozess anwesend. Die anderen fünf werden noch in Syrien vermutet.
vrt/sh - Foto: Jonas Roosens/BELGA