In einem Interview mit der Zeitung "Het Nieuwsblad" hatte De Block am Samstag erklärt, sie habe keine Einwände dagegen, dass an Tankstellen und in Nightshops alkoholische Getränke verkauft würden. Sie wolle keine weiteren Konkurse, hatte die Open VLD-Ministerin hinzugefügt.
Diese Aussage bezeichnete die CD&V-Abgeordnete Nathalie Muylle als Ohrfeige für die mehr als eine Million Landsleute, die ein Alkohlproblem hätten. Wenn man die Problematik des Alkoholmissbrauchs anpacken wolle, sei ein ganzheitliches Herangehen erforderlich, so die Abgeordnete. Dies schließe einen begrenzten Verkauf ein.
Daraufhin teilte Gesundheitsministerin De Block am Sonntag in einer Stellungnahme mit, sie setze auf gezielte Maßnahmen bei der Prävention und bei der Hilfe für Betroffene. Man könne kein allgemeines Verkaufsverbot verhängen, mit dem man die 90 Prozent der Bevölkerung treffe, die kein Alkoholproblem hätten.
Open VLD-Parteicheffen Gwendolyn Rutten konterte im VTM-Fernsehen an die Adresse der flämischen Christdemokraten, von einer Partei, die ein eigenes Bier auf den Markt gebracht habe, hätte sie eine andere differenziertere Haltung erwartet.
vrt/belga/mh - Bild: Laurie Dieffembacq/BELGA